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  • Zwei Personen untersuchen junge Pflanzen auf einem Feld neben einem Solarpanel, Text: 'Dem Klimawandel mit Innovationen begegnen, 5.-6. November 2025, Hamburg, dvs'

Am 5. und 6. November 2025 fand im Wälderhaus Hamburg das bundesweite Netzwerktreffen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-Agri) statt. Unter dem Leitmotiv „Dem Klimawandel mit Innovationen begegnen“ kamen Akteurinnen und Akteure aus Praxis, Forschung, Beratung und Verwaltung zusammen, um aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu diskutieren.

Der erste Tag begann mit optionalen Exkursionen: einer Klima-Stadtführung durch Hamburg und Einblicken in das Science Center des Wälderhauses in Hamburg. Anschließend eröffnete Dr. Leonie Göbel (DVS) die Veranstaltung. In der folgenden Keynote unterstrich Peter Poete, Leitung des Referats 825 aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat, die Bedeutung von Innovationen für eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft.

Die anschließenden Impulse und die Podiumsdiskussion zeigten ein breites Spektrum innovativer Ansätze auf, die in EIP-Projekten erprobt und umgesetzt werden. Nach einer Einführung von Dr. Bernhard Osterburg (Thünen-Institut) in aktuelle Herausforderungen des Klimaschutzes stellte Tim Müller (Landwirtschaftsbetrieb Milchteam Müller, EIP-Projekt UMZOG) die kooperative Moornutzung im Oldenburger Graben vor. Michael Diestel (Agrokraft GmbH) erläuterte anschließend die Potenziale der hydrothermalen Carbonisierung von Klärschlämmen zur Düngemittelgewinnung und stellte das dazugehörige EIP-Projekt vor.

Kurz-Pitches und themenspezifische Workshops gaben den Teilnehmenden praxisnahe Einblicke in Innovationsprozesse, Marktverstetigung, Klimakommunikation und klimaangepasste Bewirtschaftungsstrategien. Ein zentraler Programmpunkt war der Innovationsmarkt, der den Austausch zwischen Projekten, Initiativen und Interessierten intensiv förderte und neue Kooperationen anstieß.

Am zweiten Veranstaltungstag standen die Anpassung land- und forstwirtschaftlicher Systeme an die Folgen des Klimawandels sowie erfolgreich erprobte Praxisbeispiele im Mittelpunkt. Mit Erfahrungen aus seinem Betrieb leitete Felix Riecken (Rieckens Eichhof) in das Thema ein.

Das Innovationsprojekt „RoboForest“ zeigte, wie robotergestützte Systeme und Sensordaten zur Freischneidung und Vitalitätskontrolle von Waldsetzlingen eingesetzt werden können. Thomas Linkugel (HAWK) und Christoph zu Stolberg präsentierten den aktuellen Entwicklungsstand und die technischen Möglichkeiten der Robotiklösung. Ergänzend stellte Bio-Landwirt Maximilian Kainz Strategien des klimaresilienten Kartoffelanbaus vor, die verdeutlichten, wie Betriebe mit zunehmenden Wetterextremen umgehen. Moderiert wurde das Podium von Markus Hartmann aus dem Innovationsbüro bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.

Die Workshops boten erneut Gelegenheit für vertiefte Diskussionen und Wissensaustausch zwischen den Teilnehmenden. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Ausblick im Plenum, in dem nicht nur die zentralen Erkenntnisse zusammengefasst wurden, sondern auch ein Blick in die Zukunft von EIP Agri in den nächsten Jahren, insbesondere für die Zeit nach 2027 geworfen wurde.

Das Netzwerktreffen zeigte, wie vielfältig und wirkungsvoll Innovationen in der Praxis bereits genutzt werden – von neuen Technologien über angepasste Bewirtschaftungsverfahren bis hin zu kooperativen Projektansätzen.

Ein Dank gilt der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume und allen Beteiligten, die die Veranstaltung gestaltet und zu einem erfolgreichen Austausch beigetragen haben. Die Veranstaltungsdokumentation ist auf der Internetseite der DVS zu finden.