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Projektbeschreibung

Die Weidehaltung spielt eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft und für den Erhalt der Biodiversität. Es gibt jedoch Herausforderungen in Bezug auf Tiergesundheit, Parasitenbefall und die genetische Verbesserung von Weiderindern, die angegangen werden müssen, um diese Praxis zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

Das Projekt zielt darauf ab, die Weidehaltung zu stärken. Dazu sollen die Effekte von Anthelminthika (Entwurmungsmitteln) auf die Biodiversität von Weiden untersucht werden. Es wird ein Behandlungskonzept entwickelt, das sowohl den Naturschutz durch reduzierten Anthelminthikaeinsatz als auch das Tierwohl berücksichtigt. Parallel dazu wird die Tiergesundheit und Parasitenbelastung bei der Weidehaltung an verschiedenen Standorten und bei unterschiedlichen Rinderrassen bewertet. Hierfür werden umfassende Daten aus den Bereichen Haltung, Leistung, Einzeltier- und Herdengesundheit sowie Labordiagnostik erhoben.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Entwicklung genombasierter Weidezuchtprogramme. Durch eine Online-Umfrage bei Milchviehhaltern*innen wird der aktuelle Status der Weidehaltung in der Milchproduktion erfasst. Diese Informationen fließen in die Zuchtprogramme ein. Zusätzlich wird die genomische Charakterisierung der Rasse Deutsche Shorthorn durchgeführt. Erste Analysen zur genetischen Diversität und Abstammung des Deutschen Shorthorn sollen die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen internationalen Shorthorn-Populationen untersuchen, um die Rasse für den Einsatz im Naturschutz zu stärken.

Das Projekt soll umfassende Erkenntnisse zum Entwurmungsmanagement und dessen Auswirkungen auf die Tiergesundheit sowie auf die Diversität von Flora und Fauna liefern und daraus optimale Handlungskonzepte für die Weidehaltung der Zukunft ableiten. Darüber hinaus wird ein Indexzuchtwert für die Weidehaltung der Rasse Holstein Friesian etabliert. Durch länderübergreifende Netzwerkarbeit soll die Rasse Shorthorn, die für extensive Weidehaltung besonders interessant ist, gestärkt werden. Dabei werden insbesondere Rasseeigenschaften betrachtet, die in Hinblick auf zukünftige Umweltbedingungen von Bedeutung sind. Langfristig sollen landwirtschaftlichen Betrieben, die Weidehaltung praktizieren oder einführen möchten, durch neues Wissen und spezielle züchterische Tools unterstützt werden, um eine nachhaltige und biodiversitätsfördernde Rinderhaltung zu gewährleisten.

Mitglieder

  • Rinderzucht Schleswig-Holstein eG
    Rendsburger Straße 178
    24537 Neumünster
    Ingo Schnoor und Sarah Vosgerau

  • Kroghof GbR, Alfred Stender, Börnsdorf 
  • Klaus Hintz, Nehms 
  • Malte Göttsche, Schwedeneck 
  • Heino Diehn, Wierhop 
  • Jens Kohrs, Poppenbüll 
  • Catrin Carl und Heinz Widdel, Wunstorf 
  • Stefan Clausen, Steinfeld 
  • Imke Meyer-Evers, Syke 
  • Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Landwirtschaft, Fachgebiet Tierzucht, vertreten durch Prof. Dr. Dirk Hinrichs und Dr. Sowah Addo
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Tierzucht und Tierhaltung, vertreten durch Prof. Dr. Georg Thaller und Dr. Nina Krattenmacher
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Natur- und Ressourcenschutz, vertreten durch Prof. Dr. Tim Diekötter und Prof. Dr. Tobias W. Donath
  • Landeskontrollverein Schleswig-Holstein, vertreten durch Dr. Jörg Piepenburg