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Projektbeschreibung

In der modernen Landwirtschaft sind Lachgasemissionen und Nitratbelastungen durch den Einsatz von Düngemitteln ein erhebliches Problem. Diese Emissionen tragen zum Klimawandel bei, und die Nitratbelastung gefährdet die Wasserqualität. Zudem stellen diese Umweltprobleme auch finanzielle Herausforderungen für die Landwirte dar, insbesondere im Gemüsebau, wo der Einsatz von Düngemitteln intensiv ist.

Das Projekt zielt darauf ab, diese Herausforderungen durch den gezielten Anbau von Spitzwegerich als Untersaat im Kohlanbau zu bewältigen. Spitzwegerich ist eine Pflanze, die aufgrund ihrer tiefen Wurzeln und ihrer Fähigkeit, Nährstoffe effizient zu nutzen, besonders geeignet ist, den Boden zu stabilisieren und Stickstoffverluste zu reduzieren. Außerdem produziert Spitzwegerich spezielle Stoffe, die die Nitrifikation (Umwandlung von Ammonium zu Nitrat) im Boden hemmen. Durch die Kombination von Spitzwegerich und Kohlpflanzen wird erwartet, dass der Boden besser strukturiert wird und die Lachgasemissionen deutlich gesenkt werden können.

In diesem Projekt wird der Spitzwegerich in unterschiedlichen Anbausystemen getestet und wissenschaftlich untersucht. Es sollen sowohl die Auswirkungen auf die Bodenqualität als auch die direkte Reduktion von Lachgasemissionen gemessen werden. Zudem wird der Einfluss auf die Nährstoffeffizienz und die allgemeine Gesundheit der Kohlpflanzen beobachtet.

Die erwarteten Ergebnisse umfassen eine signifikante Reduktion der Lachgasemissionen und eine Verbesserung der Bodenstruktur durch erhöhte Humusbildung. Dies führt nicht nur zu positiven Umweltauswirkungen, sondern auch zu einer langfristigen finanziellen Entlastung für die Landwirte durch eine effizientere Nährstoffnutzung und weniger Bedarf an Düngemitteln. Zudem wird erwartet, dass der gemeinsame Anbau von Spitzwegerich und Kohl schnell und kostengünstig in der landwirtschaftlichen Praxis umgesetzt werden kann. Wenn die Ergebnisse positiv ausfallen, könnte diese Methode eine nachhaltige und ökonomisch vorteilhafte Lösung für den Gemüsebau darstellen, die zudem einfach auf andere Kulturen übertragen werden kann.

Mitglieder

  • Prof. Dr. Sandra Spielvogel
    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde
    Abteilung Bodenkunde
    Hermann-Rodewald-Straße 2
    24118 Kiel

  • Wurzelhof GbR, vertreten durch Dieter Pansegrau
  • Vermarktung Biohof Thees GbR, vertreten durch Heinrich Thees
  • Hof Överdiek GbR, vertreten durch Jan Wendel und Katrin Bremer