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Projektbeschreibung

Die Landwirtschaft ist von den Auswirkungen des Klimawandels unmittelbar betroffen. Steigende Temperaturen, Dürreperioden und extreme Wetterereignisse wie Starkregen erfordern innovative Anbaumethoden, um Erträge und Bodenfruchtbarkeit langfristig weiterhin zu sichern. Hier setzt das Projekt „Flugsaat“ an, das den Einsatz von Drohnen für die Aussaat von Zwischenfrüchten und Untersaaten erprobt.

Hierfür werden Agrargroßdrohnen eingesetzt, die Saaten und Mikronährstoffe präzise und ressourcenschonend aus der Luft streuen. Im Vergleich zur herkömmlichen Aussaattechnik wird bei der Flugsaat der Aussaattermin von der Bestands- und Flächenbefahrbarkeit entkoppelt. Folglich kann die Aussaat in Zeitfenster verschoben werden, die aufgrund der vorherrschenden Witterung bessere Keim- und Wachstumsbedingungen bieten. So kann die Aussaat von Zwischenfrüchten im stehenden Getreidebestand vor der Ernte oder die Untersaatausbringung unmittelbar vor dem Reihenschluss erfolgen.

Zwischenfrüchte und Untersaaten bieten ökologische Vorteile wie Bodenerosionsschutz und Nährstoffbindung, was zur Erfüllung der landwirtschaftlichen Klimaziele beiträgt. Ökonomisch bieten sie unter anderem biologischen Pflanzenschutz und fördern die Bodenfruchtbarkeit, was Erträge und Einkommen der Landwirte sichert. Zudem hat die Flugsaat das Potenzial, ressourcenschonender zu sein und die Arbeitsbelastung der Landwirte zu senken.

Im Rahmen des Projekts wird die Drohnensaat für Zwischenfrüchte auf Ackerbaubetrieben und für Untersaaten auf Futterbau- Milchviehbetrieben über einen Zeitraum von drei Jahren getestet. Zeitgleich erfolgt die wissenschaftliche Bewertung und Evaluierung dieser Flächen, um die Bestandsentwicklung und die Praxistauglichkeit der Flugsaat zu analysieren. Basierend auf diesen Ergebnissen wird eine marktfähige Flug-Saatgutmischung und ein Flugsaat-Leitfaden erstellt.  Zur ökonomischen Bewertung werden die Kosten der Drohnensaat mit den herkömmlichen Methoden anhand von Feldversuchen verglichen. Schließlich erfolgt eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und ein intensiver Wissenstransfer, um die Projektergebnisse zu verbreiten und den Landwirt*innen die Chancen der Flugsaat aufzuzeigen.

Das Projekt „Flugsaat“ zielt darauf ab, die Drohnensaat als zukunftsfähiges Anbauverfahren zu etablieren. Neben der Aussaat sind langfristig gesehen weitere Anwendungsfälle wie die bodenschonende Ausbringung von Mineraldünger auf schwer befahrbaren Flächen oder Spot Spraying im Pflanzenschutz denkbar.

Mitglieder

  • Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
    Grüner Kamp 15-17
    24687 Rendsburg
    Enno Karstens
    Ruben Soth

  • Johann-Gustav-Voss, Oesterwurth; ökol. Ackerbau- und Gemüsebetrieb
  • Eckhard-Heinrich Hartmann, Hohenfelde; konv. Ackerbaubetrieb
  • Schillerhof, Matthias Schiller, Wisch; ökol. Ackerbaubetrieb
  • Florian Bornholdt, Osterhorn; konv. Futterbau- Milchviehbetrieb
  • Henning Münster, Borstel-Hohenrade; konv. Futterbau- Milchviehbetrieb
  • Henry Kühl, Hamweddel, konv. Energieerzeuger Biogasbetrieb
  • Peter Hagge, Blankenmoor; konv. Ackerbau- Gemüsebetrieb
  • Futterbau- Milchviehbetriebe der Insel Föhr, vertreten durch den Wasserbeschaffungsverband Föhr, Herrn Dr. Ketelsen
  • Jan Lausen, Dannewerk; konv. Futterbau- Milchviehbetrieb
  • Saaten-Union GmbH, vertreten durch Jonas Fahrenkrog
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik, vertreten durch Prof. Dr. Eberhardt Hartung
  • Gewässerschutzberatung Nord, vertreten durch Dr. Thomas Räbiger
  • Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, vertreten durch Enno Karstens und Ruben Soth